far away

In weiter Ferne – so der Titel von Caryl Churchills im Jahre 2000 entstandenen Stückes. Er beschreibt einen Weg, eine Distanz, die schon zurückgelegt wurde oder die es noch zu bewältigen gilt. Aber eine Distanz zu was oder wem? Zum einem zu sich selber. Die drei Figuren in dem Stück laufen quasi bis zum Schluss vor sich weg. Erzählen sich und anderen Geschichten, konstruieren eine Welt, in der es sich leben lässt, und die das Grauenhafte und Unmenschliche erklärbar macht. Sie übernehmen bereitwillig Rollen, die für sie geschrieben wurden, und versuchen sich mit ihnen zu arrangieren und sei es um den Preis der völligen Selbstaufgabe. Denn schließlich will jeder dazugehören. Neben diesen individual-psychologischen Aspekten hat Far Away aber auch gesellschaftlich-politische Dimensionen.

Die Abfolge der drei Szenen beschreibt die Entwicklung und Verschärfung faschistischer Gesellschaftsstrukturen, deren Konsequenz der totale Krieg ist: alles wird mobilisiert, jeder kämpft und niemandem kann vertraut werden. Das Erschreckende daran ist, wie nah uns diese Gesellschaften im permanenten Ausnahmezustand vorkommen und mit welch teuflischer Logik dies vonstatten geht.

Schauspieler: Christiane Rausch, Brigitte Urhausen, Rupert Kraushofer Regie: Marc Baum Assistenz: Sandy Artuso Musik: moussevingt, Lor Rienet, Dominic Styro, Jean Terre, Pierre B. Öffentlichkeitsarbeit: Max Lamesch Kostüme: Fabienne Lentz Bühnenbild: Fabienne Bernardini Licht: Judith Schmit Bühnenbau: Ro Hilger, Cédric Reichel Toningenieur: Pierre Bianchi Lay-out: The’d Johanns Fotografie: Claude Bock Webmaster: Christian Neuman